Indoor-Tageslicht – photodynamische Therapie

Wir bieten Ihnen in unserer Praxis die Möglichkeit, neben der herkömmlichen (konventionellen) photodynamischen Therapie (PDT) auch die sog. Tageslicht-PDT in einer Indoor-Variante in Anspruch zu nehmen und möchten Sie nachfolgend über diese innovative Therapieform informieren.


Wann wird die Indoor-Tageslicht-PDT eingesetzt?
 
Die Indoor-Tageslicht-PDT wird bei großflächigen und ausgeprägten Lichtschäden im Gesicht und an der Kopfhaut eingesetzt. Es handelt sich dabei um die ab Mitte 50 vor allem bei Männern sehr häufig vorkommenden milden bis mäßigen Vorstufen des Plattenepithelkarzinoms, den sogenannten aktinischen Keratosen.
Was ist Indoor-Tageslicht-PDT?
Bei der photodynamischen Therapie wird auf erkrankte Hautstellen ein sogenannter Lichtsensibilisator (δ-Aminolävulinsäure bzw. Methylamino-oxopentanoat) aufgetragen. Nach einer Einwirkungszeit erfolgt die Belichtung des vorbehandelten Areals. Dies kann mit Tageslicht im Freien erfolgen. Die Belichtung mit Tageslicht hat sich als wesentlich schmerzärmer erwiesen als die zuvor übliche Therapie mit Rotlicht. Voraussetzung für eine Tageslichtbehandlung sind allerdings geeignete Licht-, also Wetterverhältnisse, weshalb diese Behandlung nicht immer optimal durchführbar ist. Deshalb wurden künstliche Strahler entwickelt, die die notwendigen Wellenlängen für eine Tageslicht-analoge photodynamische Therapie in der optimalen Dosierung bereitstellen. Dadurch werden die Vorteile der Tagelicht-PDT (Schmerzarmut) mit denen der konventionellen PDT (garantierte Lichtdosis) kombiniert. Ein weiterer Vorteil des bei uns eingesetzten Belichtungssystems ist die Modulation der Eindringtiefe. Die Behandlung beginnt mit blauem Licht (415 nm, geringe Eindringtiefe), dann folgt gelbes (585 nm, mittlere Eindringtiefe) und abschließend rotes Licht (635 nm, hohe Eindringtiefe). Dies führt zu einer schichtweisen Aktivierung des Photosensibilisators. Durch die Lichtenergie gelangt der Lichtsensibilisator in einen energetisch angeregten Zustand. Dieses gesteigerte Energieniveau führt einerseits zum Phänomen der Fluoreszenz (was als Verfahren zur Flächendiagnostik genutzt wird). Zum anderen wird die gewonnene Energie durch Bildung von Singulett-Sauerstoff abgegeben. Dieser Sauerstoff reagiert nun mit erkrankten oder bösartigen Zellen des Hautgewebes und führt zu deren Zerstörung.


Wie erfolgt die Tageslicht-PDT?
 
Zunächst werden schuppende Hautareale im mittels Kürettage vorsichtig (unblutig) abgetragen. Nach Aufrauhen des Behandlungsareales wird der Lichtsensibilisator dünn aufgetragen. Die Einwirkzeit beträgt üblicherweise 60, in speziellen Fällen nur 30 Minuten, die Sie bitte in der Praxis verbringen sollten. Dann erfolgt die Belichtung mit dem PDT System MulitiLite®. Die Behandlung ist in der Regel weitgehend schmerzfrei. Die meisten Patienten schildern ein leichtes Brennen im Behandlungsareal.


Welche anderen Therapieformen statt der photodynamischen Therapie kommen in Frage?
 
Aktinische Keratosen können mit Kryotherapie, durch Erbium-YAG-Laser, chemotherapeutisch mit 5-Flurouracil, durch Chemopeeling, externes Imiquimod, Diclofenac oder mittels Retinoiden behandelt werden.


Welche unerwünschten Nebenwirkungen können auftreten?
 
Die Nebenwirkungen der photodynamischen Therapie sind gering und bilden sich in der Regel komplett zurück. Selten kommt es während und unmittelbar nach der Behandlung im Behandlungsareal zu einem leichten, gelegentlich auch mäßigen schmerzhaften Brennen. Es entwickelt sich innerhalb eines Tages nach der Behandlung im Behandlungsareal eine Rötung, gelegentlich auch Schwellung, in seltenen Fällen entstehen Blasen und Krusten. Werden große Areale im Stirnbereich behandelt, kann es durch starke Wassereinlagerungen im Bereich der Oberlider (Ödem) zu Einschränkungen im Gesichtsfeld kommen (keine Schädigung der Augen !). Zusätzlich können vorübergehend Pigmentverschiebungen auftreten. Die komplette Abheilung dieser Hautveränderungen dauert 2-6 Wochen und ist vom Typ und der Ausdehnung der Hauterkrankung abhängig. Bei der Behandlung im behaarten Kopfbereich wurde über bleibenden Haarverlust im Behandlungsareal berichtet. Falls das Behandlungsareal nach der Behandlung nicht für 36 Stunden vor UV-Licht geschützt wird, können starke Reizungen der Haut mit Rötung, Schwellung und Blasenbildung auftreten.

Mit welchem Ergebnis darf ich rechnen?
 
Die photodynamische Therapie stellt eine der effektivsten und gezieltesten Behandlungsmöglichkeiten bei Hautkrebsvorstufen (akt. Keratosen) dar. Auch zeichnet sich das Therapieverfahren durch hervorragende kosmetische Ergebnisse aus, da der Alterungsprozesses der Haut im wesentlichen durch UV-Schäden hervorgerufen wird.


Worauf muss vor und nach der Behandlung geachtet werden?
 
Nach der Behandlung sollte das behandelte Areal für 36 Stunden keiner starken Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden. 2-3 Monate nach der Therapie erfolgt eine Kontrolle des Behandlungserfolges. Bitte vereinbaren Sie dafür einen Termin.


Bei weiteren Fragen wenden Sie sich bitte an Dr. Kappesser und sein Praxisteam oder kontaktieren Sie uns über unser Kontaktformular.