Fruchtsäurepeeling

für eine Reihe von Hautveränderungen ist das Fruchtsäurepeeling ein mittlerweile bewährtes Verfahren. Es wird bei Akne und unreiner Haut, bei Pigmentstörungen, flachen Narben, Lichtschädigungen (sog. aktinischen Keratosen) sowie zur Hautverjüngung eingesetzt.


Was ist Fruchtsäurepeeling?
 
Beim Fruchtsäurepeeling wird auf die Gesichtshaut eine natürliche Säure aufgetragen, welche die oberste Hautschicht neu strukturiert und damit auch auf tiefere Hautschichten einen hauterneuernden Effekt ausübt.
Welche Substanz wird beim Fruchtsäurepeeling eingesetzt?
Die Behandlung wird mit 70%iger Glykolsäure durchgeführt. Es handelt sich um ein Naturprodukt, das zum Beispiel im Zuckerrohrsaft oder in unreifen Weintrauben vorkommt.


Wie wirkt Fruchtsäurepeeling?
 
Glykolsäure in 70%iger Konzentration führt zu einer vorübergehenden Lockerung der obersten Hautschichten (“Schäleffekt”). Dadurch wird die Hornschicht verdünnt, schüsselförmige Aknenarben werden flacher. Wirkstoffe (zum Beispiel bleichende Substanzen) können wesentlich besser in die Haut eindringen. Durch die Schälwirkung wird die Oberhaut zur Erneuerung angeregt. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass Fruchtsäurepeeling zur Steigerung des Gehaltes an wasserbindenden Glykosaminoglykanen führt, was die Haut insgesamt glättet und jünger erscheinen lässt. Die Oberhaut wird durch die Behandlung zur Erneuerung angeregt, was sich an einem erhöhten Kollagengehalt sowie an einem gesteigerten Gehalt an Fibroblasten zeigt.


Wie erfolgt das Peeling?
 
Zunächst erfolgt eine ca. 1-3wöchige Vorbereitungstherapie. In dieser Phase wird täglich abends ein Präparat aufgetragen, das Fruchtsäure in deutlich niedrigerer Konzentration enthält. Dadurch kommt es zur Senkung des pH-Wertes, zur Verminderung des Hautfettgehaltes sowie zur Verdünnung der Hornschicht, was eine bessere und gleichmäßigere Wirkung des Peelings ermöglicht. Nach Entfettung und Reinigung der Haut wird bei den ersten Sitzungen zunächst ein etwas weniger starkes Peeling (pH 2,1) als Gel aufgetragen. Die Behandlungsdauer richtet sich nach der Verträglichkeit und beträgt in der Regel zunächst 3-5 Minuten. Wenn Rötungen auftreten bzw. die Haut zu kribbeln beginnt, wird das Peeling mit einer schwachen Lauge neutralisiert, wobei Kohlendioxid freigesetzt werden kann, was sich in einem leichten Schäumen bemerkbar macht. Das Peeling wird mit einer beruhigenden oder kühlenden Maske abgeschlossen.


Welche Komplikationen können auftreten?
 
Bei dem hier besprochenen Peeling kommt es insgesamt selten zu Komplikationen. Es hängt mit der Wirkungsweise der Fruchtsäure zusammen, dass es während und unmittelbar nach der Therapie zu einer Reizung der Haut kommt. Diese hält normalerweise höchstens einen Tag an, kann in Ausnahmefällen jedoch länger währen. Sie äußert sich in Rötung, Nässen und Krustenbildung. Weitere mögliche Komplikationen sind:

  • Infektionen (bakteriell, viral)
  • Verschlechterung einer bestehenden Herpes simplex-Infektion (“Fieberbläschen”)
  • Pigmentstörungen
  • Hässliche Narbenbildung
  • Sehr selten können bleibender Juckreiz, Hautverdünnung und Milien (Grieskörner) auftreten.

Worauf muß ich während der Peeling-Kur achten?
 
Sie sollten in der Vorbereitungsphase auf stark fettende Hautpflegeprodukte verzichten, da diese eine ungleichmäßige Wirkung des Peelings zur Folge haben. An den Tagen, an denen das eigentliche Peeling durchgeführt wird, sollten Sie kein Make-up auftragen, Sauna, Sonnenbank und Sport meiden. Männer sollten sich nicht rasieren und kein Aftershave auftragen.
Zwischen den Peelingbehandlungen sollte die niedrig dosierte Peelingcreme weiter verwendet werden. Ist die Haut nach einer Peelingbehandlung am nächsten Tag noch gerötet, sollte an diesem Tag zunächst keine Nachbehandlung mit der niedrig dosierten Fruchtsäurecreme durchgeführt werden.
Zunächst erfolgen 4 Sitzungen in 2-wöchigem Abstand. Dann empfehlen wir eine ärztliche Kontrolle des Behandlungsergebnisses. Weitere 4-6 Sitzungen können sich je nach erreichtem Ergebnis anschließen. Nach Abschluß einer Peeling-Kur ist es sinnvoll, je nach Hauttyp und Indikation ein Erhaltungspeeling alle 4-12 Wochen durchzuführen.
Wichtig: Achten Sie während der Therapie auf konsequenten Sonnenschutz! Durch die (erwünschte) Verdünnung der Hornschicht ist die Haut im Gesicht an den Tagen der Behandlung und auch zwischen den Behandlungen sonnenlicht-empfindlicher.


Kann Fruchtsäurepeeling mit anderen Therapien kombiniert werden?
 
Bei der Akne kann das Peeling hervorragend mit bewährten Aknetherapeutika kombiniert werden, die in ihrer Wirkung durch das Peeling verstärkt werden. Zur Behandlung von Pigmentstörungen muß das Peeling mit bleichenden Cremes kombiniert werden. Bei der Altershaut ist die Kombination mit den anderen etablierten Verfahren der Faltentherapie und Hautverjüngung nach ärztlichem Rat individuell gut kombinierbar.


Wie wird das Fruchtsäurepeeling in unserer Praxis durchgeführt?
 
Wir verwenden ein Fruchtsäure-Peeling-Gel, das über ausgezeichnete Eigenschaften bei der Anwendung verfügt, da es sich sehr gezielt aufbringen lässt und im Gegensatz zu flüssigen Zubereitungen nicht an unerwünschte Stellen fließt (z.B. Augenregion, Mundwinkel u.a.). Nach dem Peeling erhalten Sie ein kleines Make-up. Die eventuell für einige Stunden auftretende geringe Reizung und Rötung der Gesichtshaut lässt sich so für die Zeit bis zum spontanen Abklingen gut überdecken.
Bei weiteren Fragen wenden Sie sich bitte an Dr. Kappesser und sein Praxisteam oder kontaktieren Sie uns über unser Kontaktformular.