Psoriasis
Was ist Schuppenflechte?
 
Schuppenflechte (griech. Psoriasis) ist eine chronische Hauterkrankung, bei der es zum Auftreten entzündlicher Hautveränderungen kommt. Der Verlauf der Erkrankung ist wechselhaft mit Krankheitsschüben unterschiedlicher Dauer und Schwere.
 
Wie äußert sich die Schuppenflechte?
 
Die drei wichtigsten Merkmale der Schuppenflechte sind die Rötung, Verdickung und Schuppung der Haut. In 9 von 10 Fällen liegen diese Hautveränderungen in Form scharf begrenzter Areale an den Streckseiten der Gelenke vor. Es gibt zahlreiche Minimalformen der Schuppenflechte, die im folgenden aufgezählt werden:
  • hartnäckigen Kopfschuppung
  • Schuppung und Rötung hinter dem Ohr oder auch im Gehörgang
  • kleine Grübchen in den Nägeln (sog. “Tüpfelnägel”)
  • Entzündung in der Gesäßfalte oder am Nabel
Schließlich können auch sehr schwere Schuppenflechte-Verläufe auftreten, bei denen die gesamte Haut betroffen ist und zusätzlich Pusteln entstehen.
Bei 3-10% aller Psoriasis-Patienten besteht zugleich eine Gelenkbeteiligung, die man als eine besondere Form des Rheumas bezeichnen kann und die vergleichbare Symptome zeigt.
 
Wer ist betroffen von der Schuppenflechte?
 
In Deutschland leiden ca. 2,8% der Bevölkerung an Psoriasis, wobei Männer und Frauen gleich häufig betroffen sind.
 
Was ist die Ursache der Schuppenflechte?
 
Nach Jahrzehnten intensiver Forschung liegen mittlerweile eine Fülle von Erkenntnissen zu den genauen Vorgängen in den Hautarealen mit Schuppenflechte vor. Dennoch fügen sich die Einzelinformationen noch nicht zu einem schlüssigen Gesamtbild, so dass den Konzepten zur Entstehung der Psoriasis noch etwas Vorläufiges anhaftet. Gewiß ist, dass die Psoriasis eine erbliche Ursache hat. Ob es allerdings bei bestehender Veranlagung wirklich zum Krankheitsausbruch kommt, hängt von weiteren Faktoren ab. Die aktuell bevorzugte Hypothese zur Entstehung der Psoriasis geht davon aus, dass es sich um eine fehlgeleitete überschießende Immunreaktion auf eine noch nicht identifizierte körpereigene Struktur handelt. Die Ursache der Fehlleitung ist letztlich erblich bedingt.
 
Gibt es Auslöser der Schuppenflechte?
 
Die Schuppenflechte ist bei einem Teil der Betroffenen durch äußere mechanische Reize (Verletzung, Operation, Piercing, Tätowierungen) auslösbar, so dass z.B. im Bereich einer Narbe Psoriasis-Erscheinungen auftreten können.
Bei bestimmten Formen der Schuppenflechte können infektiöse Auslöser eine entscheidende Rolle spielen (insbesondere Mandelinfektionen mit Eiterbakterien). Seit langem ist bekannt, dass starker Alkoholkonsum die Ausbreitung der Schuppenflechte fördert. Außerdem gibt es Hinweise darauf, dass Übergewicht und Rauchen ebenfalls das Auftreten Psoriasis begünstigt. Einige Medikamente kommen als Auslöser der Schuppenflechte in Betracht. Hier sind insbesondere einige Herzmedikamente zu nennen (Betablocker, ACE-Hemmer).
 
Wie wird die Schuppenflechte behandelt?
 
Die Therapie der Schuppenflechte richtet sich nach der Schwere und dem Verlauf der Erkrankung. Bedenkt man die erbliche Ursache der Erkrankung, dann ist verständlich, dass eine Heilung voraussichtlich nur mit einer Gentherapie möglich wäre, die uns jedoch aktuell (noch) nicht zur Verfügung steht. Somit zielen alle Maßnahmen auf eine zeitweise Abheilung und dauerhafte Besserung des aktuellen Hautzustandes. Es liegen eine Vielzahl therapeutischer Möglichkeiten vor. Der Erfolg der Therapie hängt weniger von der überwältigenden Wirkung eines einzelnen “Wundermittels” ab als vielmehr von einer guten Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient. Die Therapie muß sich nach dem konkreten Hautzustand richten und wird deshalb nie immer die gleiche sein. Vielmehr bauen verschiedene Therapiemöglichkeiten der äußerlichen, innerlichen und Lichttherapie aufeinander auf.
Als wichtigste therapeutische Möglichkeiten seien genannt:
  • Salbenbehandlung mit spezifischen Wirkstoffen: Vitamin D Präparate, Cignolin, topische Vitamin A-Präparate
  • Entzündungshemmende Wirkung mit Kortisonsalben
  • Unterstützende Therapie mit unspezifischen Wirkstoffen: schuppenlösende Substanzen wie Salicylsäure, Zink-Pyrithion; Harnstoff, Milchsäure
  • Pflegetherapie mit wirkstofffreien Cremes und Salben
  • Innere Therapie mit Fumarsäureestern, Methotrexat, Retinoiden oder Ciclosporin A
  • Lichttherapie mit UVB 311 nm; PUVA-Therapie, Sole-Phototherapie
In schweren Fällen ist eine stationäre Behandlung erforderlich.
Bei einer chronischen Erkrankung wie der Schuppenflechte hängt der Behandlungserfolg entscheidend vom Selbstumgang des Patienten bzw. der Patientin mit der Erkrankung ab.
 
Welche Behandlungen werden in unserer Praxis angeboten?
 
In unserer Praxis werden alle etablierten Behandlungsformen der Schuppenflechte einschließlich der UVB 311nm-Therapie sowie der PUVA-Therapie angeboten. Neben der äußeren Therapie werden auch die systemischen Therapieformen mit Fumarsäureestern, Metothrexat, Ciclosporin A und Isotretinoin durchgeführt.
 
Bei weiteren Fragen wenden Sie sich bitte an Dr. Kappesser und sein Praxisteam oder kontaktieren Sie uns über unser Kontaktformular.