Photodynamische Therapie -

ein modernes nicht-operatives Therapieverfahren bei Hautkrebsvorstufen und bei Formen des weißen Hautkrebses

 

Die photodynamische Therapie bietet als neues Therapieverfahren hervorragende therapeutische Ergebnisse insbesondere bei augeprägter Lichtschädigung im Bereich des Kopfes und bei ausgedehnteren Formen des weißen Hautkrebses. Dies gilt insbesondere dann, wenn ein operatives Vorgehen zu häßlichen Narben an sichtbaren Stellen führen würde.

Wir bieten Ihnen in unserer Praxis die Möglichkeit, die photodynamische Therapie durchführen zu lassen und möchten Sie nachfolgend über diese innovative Therapieform informieren.

 

Was ist photodynamische Therapie ?

Bei der photodynamischen Therapie wird auf erkrankte Hautstellen ein sogenannter Lichtsensibilisator (δ-Aminolävulinsäure bzw. Methyl-amino-oxo-pentanoat) aufgetragen. Nach einer Einwirkungszeit erfolgt die Belichtung des vorbehandelten Areales mit Licht einer bestimmten Wellenlänge (Rotlicht). Wir verwenden dabei je nach Indikation und individueller Situation des Patienten zwei verschiedene Lampensysteme. Durch die Lichtenergie gelangt der Lichtsensibilisator in einen energetisch angeregten Zustand. Dieses gesteigerte Energieniveau führt einerseits zum Phänomen der Fluoreszenz (was als diagnostisches Verfahren zur Diagnostik der Tumorausbreitung genutzt wird). Zum anderen wird die gewonnene Energie durch Bildung von Singulet-Sauerstoff abgegeben. Dieser Sauerstoff reagiert nun mit erkrankten oder bösartigen Zellen des Hautgewebes und führt zu deren Zerstörung. Gefäße, die den Tumor versorgen, werden gezielt angegriffen und damit zusätzlich die weitere Versorgung des Tumors mit Nährstoffen unterbunden.

Wann wird die photodynamische Therapie eingesetzt ?

Die photodynamische Therapie wird eingesetzt bei Vorstufen des Plattenepithelkarzinomes, den sogenannten aktinischen Keratosen bzw. dem Morbus Bowen, sowie bei oberflächlichen Basaliomen (häufigster weißer Hautkrebs). Gute Ergebnisse werden auch bei kleineren knotigen Basaliomen erzielt, wenn diese einer Vorbehandlung (Kürettage) unterzogen werden. Es liegen auch wissenschaftliche Daten zur Wirksamkeit der photodynamischen Therapie bei vulgären Warzen und Genitalwarzen vor. Erfolgversprechend ist auch eine Behandlung von Talgdrüsenhyperplasien

Wie erfolgt die photodynamische Therapie ?

Auf die erkrankten Hautareale wird nach entsprechender Vorbehandlung der Lichtsensibilisator aufgetragen. Bei kleinknotigen oder stark verhornten Hautveränderungen erfolgt vor dem Auftragen des Sensibilisators die Kürettage (oberflächliches Wegkratzen) der störenden Anteile (das sog. „Debulking“). Kommt es danach zur Blutung, wird diese durch Kompression (Aufdrücken mit Mullkompressen) gestillt. Das eingecremte Areal wird mit einer Folie, dann mit Aluminiumfolie abgedeckt. In Abhängigkeit vom verwendeten Präparat erfolgt die Belichtung des Areales nach Entfernung der Folien und der Cremereste nach 3-6 Stunden. Die Belichtung dauert ca. 25 – 30 min.

Es wird bei der Behandlung von Basaliomen empfohlen, die Behandlung nach 1 Woche zu wiederholen, da sich gezeigt hat, dass die Rate der komplett geheilten Basaliome dadurch gesteigert werden konnte.

Nach der Behandlung kann eine schwachen Kortisonsalbe auf das belichtete Areal aufgetragen werden. Eine eventuelle Reizung der Haut kann so gelindert werden.

 

Welche anderen Therapieformen statt der photodynamischen Therapie kommen in Frage ?

Bei der Behandlung oberflächlicher oder kleinknotiger Basaliome ist nach wie vor die schnittrandkontrollierte chirurgische Therapie der Standard der Behandlung, da sie als einzige Methode die Sicherheit bietet, dass das gesamte befallene Gewebe entfernt wurde. Innerhalb der nicht-invasiven, also nicht-chirurgischen Methoden nimmt die photodynamische Therapie jedoch insofern eine Sonderstellung ein, als die Wirkung dieses Therapieverfahrens gezielter ist als das anderer Methoden wie der Kältetherapie oder der immunmodulatorischen Therapie mit Imiquimod.

Aktinische Keratosen können mit Kryotherapie, durch Erbium-YAG-Laser, chemotherapeutisch mit 5-Flurouracil, durch Chemopeeling, externes Diclofenac oder Retinoide behandelt werden.

 

Welche unerwünschten Nebenwirkungen können auftreten ?

Die Nebenwirkungen der photodynamischen Therapie sind gering und bilden sich in der Regel komplett zurück. Zumeist kommt es während und unmittelbar nach der Behandlung im Behandlungsareal zu einem leichten bis mittelstarken, gelegentlich auch starken bis schmerzhaften Brennen. Dieses kann in Einzelfällen bis 2 Tage anhalten. Es entwickelt sich innerhalb eines Tages nach der Behandlung im Behandlungsareal eine Rötung, gelegentlich auch Schwellung, in seltenen Fällen entstehen Blasen und Krusten. Zusätzlich können vorübergehend Pigmentverschiebungen auftreten. Die komplette Abheilung dieser Hautveränderungen dauert 2-8 Wochen und ist vom Typ und der Ausdehnung der Hauterkrankung abhängig.

Bei der Behandlung im behaarten Kopfbereich wurde über bleibenden Haarverlust im Behandlungsareal berichtet.

Falls das Behandlungsareal nach der Behandlung nicht für 36 Stunden vor UV-Licht geschützt wird, können starke Reizungen der Haut mit Rötung, Schwellung und Blasenbildung auftreten.

 

Worauf muß vor und nach der Behandlung geachtet werden ?

Nach dem Auftragen des Lichtsensibilisators sollte das Behandlungsareal keinen tiefen Temperaturen ausgesetzt werden. Eine Stunde vor der Therapie kann ein Schmerzmittel eingenommen werden. Nach der Behandlung muß für 36 Stunden auf kompletten Licht- und Sonnenschutz im behandelten Areal geachtet werden. Zur Abschirmung sind lichtdichte Kleidung oder die Abdeckung mit Aluminiumfolie geeignet. Die Verwendung handelsüblicher Sonnenschutzcremes ist unzureichend.

Werden die Kosten der photodynamischen Therapie von der Krankenkasse übernommen?

Derzeit ist die photodynamische Therapie nicht Bestandteil des Leistungsspektrums der gesetzlichen Krankenversicherung. Die Therapiekosten (für den verwendeten Lichtsensibilisator und für die Belichtung) sind als medizinische Wahlleistung vom Patienten slbst zu tragen.

Die privaten Krankenversicherungen übernehmen in der Regel alle Kosten dieser innovativen Therapie.


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Bei weiteren Fragen wenden Sie sich bitte an Dr. Kappesser und sein Praxisteam.

© 2007 Dr. Peter Kappesser