Akne
Was ist Akne?
Es handelt sich um eine Hauterkrankung Jugendlicher und junger Erwachsener, bei der sich Haarwurzeln (also die „Poren“ der Haut) entzünden und zu den bekannten „Pickeln“ (korrekter: Pusteln) führen.
 
Wer ist betroffen?
Ungefähr acht bis neun von zehn Jugendlichen sind von der Akne betroffen. Daran kann man sehen, dass es sich bei der Akne fast schon um etwas „Normales“ handelt, das mit den körperlichen Veränderungen während der Pubertät zusammenhängt. Allerdings sind Jugendliche sehr unterschiedlich betroffen. Während beim einen nur gelegentlich eine Pustel auf der Stirn auftaucht, ist der andere im gesamten Gesicht und am Rücken mit Pickeln übersäht. Am schlimmsten ist die Akne um das 15.-18. Lebensjahr, bei Mädchen etwas früher als bei Jungen. Jungen und Mädchen sind gleichermaßen betroffen, wobei die schwereren Formen häufiger bei Jungen auftreten.
 
Wie entsteht die Akne?
Es gibt mehrere Ursachen. Unsere Haut erneuert sich permanent. Dieser Erneuerungsprozeß betrifft auch die Hautporen. Bei den Betroffenen besteht jedoch eine übermäßige Erneuerung der Hautporen, die soviel Hornsubstanz bilden, dass sie immer wieder verstopfen. Zudem geben die Talgdrüsen der Haut den Talg (=Fettsubstanzen) über die Hautporen an die Oberfläche ab. Gerade in der Pubertät steigt die Talgproduktion stark an. Jetzt kann man sich vorstellen, dass sich der Talg in der Haut immer wieder staut: es entsteht ein Mitesser (man erkennt sie an einem kleinen bräunlichen Punkt). Bakterien vermehren sich in diesen Mitessern und so entsteht ein kleines rötliches Knötchen, schließlich dann ein großer „Pickel“. Manchmal entsteht auch ein Talgstau tief im Inneren der Haut, so dass schmerzhafte Knoten vor allem an den Wangen auftreten. Gefürchtet sind Narben, die als Folge der Akne das ganze Leben lang bestehen bleiben können. Sie treten dann auf, wenn die Akne nicht ausreichend behandelt wird oder wenn die Pickel immer wieder aufgekratzt werden.
 
Wie wird die Akne behandelt?
Zur Behandlung der Akne verordnet der Hautarzt in der Regel eine Creme, ein Gel oder eine Lösung, die ein- bis zweimal täglich aufgetragen werden muss. Es ist wichtig zu wissen, dass sich die Haut unter der Therapie normalerweise erst nach einigen Wochen deutlich bessert. Also nicht zu früh aufgeben ! In schweren Fällen muß die Akne (zusätzlich) mit Tabletten behandelt werden. Man beachte: Jede Akne kann mit einer hautfachärztlichen Therapie so gut gebessert werden, dass man sich zumindest nicht mehr schämen muss, auch wenn ab und zu trotzdem mal ein „Pickel“ auftritt.
 
Die besten Erfolge lassen sich dann erzielen, wenn man einige Grundregeln beachtet:
  1. Man wäscht abends und morgens das Gesicht mit einem Reinigungsgel (z.B. Eucerin®, Hydroderm®, Zeniac®), nicht mit Seife, und trägt nach dem Abtrocknen der Haut die ärztlich verordnete Therapie dünn auf.
  2. Wenn man viele Mitesser hat, sollte man eine sogenannte mechanische Aknetherapie durchführen. Dazu weicht man die Haut des Gesichtes mit einem Dampfbad (z.B. indem man den Kopf mit einem Handtuch darüber über eine Schüssel mit heißem Kamillentee ca. 10 min hält) auf. Dann können die Mitesser (aber nicht die entzündeten Stellen und Pickel !) von einem Kundigen vorsichtig ausgedrückt werden. Diese Behandlung sollte jedoch nach Möglichkeit von einer erfahrenen Kosmetikerin, z.B. in unserer Praxis, durchgeführt werden. Die ärztlich verordnete Therapie bezieht sich immer auf den aktuellen Hautzustand. Man sollte nach einiger Zeit wieder den Hautarzt fragen, ob die letzte Therapie noch stimmt oder ob sie verändert werden muss. Nur so kann verhindert werden, dass über lange Zeit eine nicht mehr geeignete Therapie weitergeführt wird.
Darf man bei Akne noch Süßigkeiten essen?
Auf die Menge kommt es an ! Neuere Untersuchungen belegen den Zusammenhang zwischen Kohlenhydraten (Zucker) bzw. Milch und Akne. Bei starkem Konsum von Milchprodukten und Kohlenhydraten kommt es zur Stimulation der Talgdrüsen durch die Wachstumssignale von IGF (insulin growth factor) und Insulin, was zur Verschlechterung der Akne führt. Es ist aber natürlich nicht notwendig, dass man völlig auf Milchprodukte und Zucker verzichtet.
 
Bei weiteren Fragen wenden Sie sich bitte an Dr. Kappesser und sein Praxisteam oder kontaktieren Sie uns über unser Kontaktformular.